Am 25. August 1996 starb Reinhard „Stan“ Libuda. Einer der besten Spieler des FC Schalke 04 aller Zeiten wurde damals auf dem Ostfriedhof in Gelsenkirchen-Bismark beerdigt. Auf seiner letzten Reise kam auch der legendäre Rechtsaußen, von dem es einst hieß, er könne selbst an Gott vorbeidribbeln, nicht an diesem vorbei.
Nach seiner Karriere, die ihm zwischenzeitlich auch zum BVB führte, verließ den sensiblen Libuda das Glück. Er übernahm den Tabakwarenladen von Ernst Kuzorra und scheiterte. Seine Ehe ging in die Brüche, Alkoholprobleme kamen hinzu. Er starb früh mit gerade einmal 52 Jahren.
Nach 25 Jahren lief nun die Liegezeit auf dem Friedhof aus, das Grab sollte eingeebnet werden. Seine letzte Ruhestätte konnte auch nicht zum Ehrengrab erklärt – und somit für die Nachwelt erhalten - werden, weil Libuda aufgrund seines Meineids im Bundesligaskandal Anfang der 1970er Jahre als vorbestraft galt. Die Satzung der Stadt Gelsenkirchen lässt das nicht zu.
Er wird die Grabstelle mit der Nummer 7 – seine frühere Trikotnummer – erhalten
Ender Ulupinar
Jetzt ist eine Lösung für die sterblichen Überreste der S04-Legende gefunden worden. „Am kommenden Samstag um 11.04 Uhr werden die Gebeine von „Stan“ Libuda in einem symbolischen Akt auf das Schalker FanFeld umgebettet“, erklärte der Geschäftsführer des Gemeinschaftsgrabfelds Ender Ulupinar gegenüber RevierSport. „Er wird die Grabstelle mit der Nummer 7 – seine frühere Trikotnummer – erhalten.“ Die Veranstaltung ist intern und nicht öffentlich zugänglich.
Seit Ende 2012 können sich S04-Fans auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Beckhausen/Sutum, nur einige hundert Meter von der Schalker Arena entfernt, begraben lassen. 2013 erlangte der Friedhof bundesweite Aufmerksamkeit, weil der Verein die Umbettung des früheren Meisterspielers Adolf „Ala“ Urban aus Russland auf das Schalke FanFeld veranlasst hatte. Urban war als Soldat im Zweiten Weltkrieg in Russland gefallen.
Im vergangenen Jahr wurde Ernst Poertgen, ebenfalls Mitglied der Schalker Meistermannschaft, nach 35 Jahren aus Bonn umgebettet. Nun also auch „Stan“ Libuda. „Zusammen mit der Stiftung Schalker Markt wollen wir einen Erinnerungsort für einen der größten Schalker aller Zeiten schaffen, damit Stan Libuda nie vergessen wird", erklärt Ulupinar.